Erfahrungsbericht Rene Brauer

Erfahrungsbericht Rene Brauer

MUDIRO (Teil 2) 27.03.24 – 21.04.24 - Zurück in mein zweites Zuhause

Nord-Namibia, am Okavango-Fluss, Andara.

Erneut durfte ich knapp 4 Wochen eintauchen in eine Gemeinschaft, die das dortige Leben medizinisch unterstützt – MUDIRO.

Gemeinsam mit Barbara Müller, der Organisations-Chefin, mit Dr. Ralf (Arzt) und Christiane, mit Dr. Franziska (Gynäkologin) und Hermann, dem unermüdlichen Mann vor Ort sowie den „guten Geistern“ Innocentia und Mike erlebte ich wieder eine unglaubliche Gemeinschaft, die mit sehr viel Geduld, Engagement und Liebe versucht, das Leben dort medizinisch zu unterstützen, wo sonst wenig ist.
Der Lohn dafür ist täglich jede Menge lächelnde dunkle Gesichter, aus deren Mündern weiße Zähne dankbar blitzen.

Dieses Mal hatte ich den Vorteil, dass ich auf bekannte Strukturen stieß, dass man mich zum Teil wieder erkannte und ich somit mit meiner physiotherapeutischen Arbeit sofort beginnen konnte. Besonders hat mich gefreut, dass die von uns Therapeuten begonnenen Karteien der Patienten weitergeführt wurden, so dass Krankheits- und Behandlungsverläufe nachvollziehbar waren. Demzufolge haben wir nun auch die Chance, Patienten aktiv wieder zu uns zu holen, wenn wir vor Ort sind.

Eine wirklich ganz neue Erfahrung für mich war die Arbeit im Busch, außerhalb des Krankenhauses mit der „mobilen Klinik“ von MUDIRO. Während Dr. Franziska im Lastwagen – also der mobilen Klinik – Gebärmutterhalskrebs Vorsorge und andere gynäkologische Untersuchungen durchführte, konnte ich unter einem Pavillon meine Patienten behandeln. Unsere beiden Krankenpfleger übernahmen die hausärztliche Versorgung. Übernachtet haben wir mit „Lagerfeuer-Romantik“ in Zelten – oder auch ohne, wie Herman, einfach auf dem Dach des LKW – unserer mobilen Klinik😊.
Was für unvergessliche Eindrücke.

An meinem letzten beiden Tagen in Andara kam ein lang ersehnter Container mit Hilfsmaterialien aus der Schweiz an. Mit allen anwesenden Händen wurde dieser nun abgeladen, ausgepackt, sortiert und verteilt. Die Spenden reichten von Kinder- und Erwachsenenkleidung, orthopädischen Hilfsmitteln, wie Stützen, Rollstühlen, Rollatoren, Schienen etc., medizinischen Kleinutensilien, wie Verbandsmaterialien und sonstiges über Krankenhaustextilien, wie Bettwäsche, Handtücher, Kleidung etc. bis hin zu zwei neuen Ultraschallgeräten und einer elektrischen Liege. Es war schön zu sehen, wie umfangreich die Hilfsmaßnahmen sind und dass diese auch tatsächlich vor Ort ankommen.

Und wieder haben alle Erfahrungen und Eindrücke dieser knapp 4 Wochen mein Leben bereichert.

Sehr gerne möchte ich MUDIRO dafür danken und diese Organisation und das Team weiter auf ihrem Weg begleiten.

René Brauer – Physiotherapie