Reisebericht Andy & Corinne Rindisbacher

Reisebericht von Dr. Corinne und ihrem mann Andy Rindisbacher

Khaudum Mudiro

Vor unserem Einsatz bei Mudiro fuhren wir nach unserer ersten Nacht in Namibia zum mit Herman Du Toit von Mudiro vereinbarten Treffpunkt in Tsumkwe, einem kleinen Zentrum im Grenzbereich zwischen Namibia und Botswana. Wie fast immer gab es auch hier einige für uns Europäer überraschende Aspekte. Beispielsweise, dass nach beinahe 100 km Fahrt auf Kiesstrasse diese ab der Ortstafel schön asphaltiert durch das Dorf führt und gleich danach wieder unbefestigt weiterführt.

Tsumke ist das südliche Eingangstor zum Khaudum Nationalpark, einem der letzten bisher nicht touristisch forcierten Parks Namibias. Bis ins zwanzigste Jahrhundert zogen nomadisierende San durch dieses 3’700 km2 grosse Gebiet. Als Folge der Kolonisation und späterer politischer Veränderungen siedelten sie an den Grenzen des heutigen Parks.

Mit lediglich 5 Minuten Zeitdifferenz trafen Herman und wir am vereinbarten Treffpunkt ein. Zusammen verbrachten wir die folgenden vier Tage im Khaudum. Das gesamte Strassennetz besteht aus Sandwegen, deren Qualität von Süden nach Norden mit zunehmendem Tiefsand konstant abnimmt. So ist es logisch, dass ausschliesslich 4×4-taugliche Fahrzeuge zugelassen sind. Für eine Strecke von 60 km benötigten wir ganze sieben Stunden. Ein Wunder ist, dass wir nie festfuhren und unsere zwei Fahrzeuge ausgraben mussten.

Landschaftlich ist der Khaudum sehr abwechslungsreich. Grosse Wälder wechseln mit wunderschönen, grasbedeckten Flächen. Leicht hügelige Gebiete und breite, in der Winterzeit trockene Flussbette folgen aufeinander. Die Elefanten, Kudus, Gnus, Zebras und sogar die Pumbas (Warzenschweine) sind im Gegensatz zu denjenigen im Etosha Park nicht an menschlichen Besuch gewohnt und sehr scheu, was durchaus auch seinen Reiz hat.

Von den beiden Zeltplätzen hat uns der nördliche Khaudum-Campinglatz mit seiner eindrücklichen Aussicht auf das Tiefland sehr gut gefallen. Die Tage vergingen im Flug und an den Abenden genossen wir Hermans eindrücklichen Kochkünste, ergänzt mit Andys Rösti.

Nach einer letzten langen und schwierig zu fahrenden Tiefsandstrecke erreichten wir am letzten Tag die Hauptstrasse nach Divundu, die uns zu Mudiro in Andara führte, wo uns Barbara mit einem bereits festlich gedeckten Tisch erwartete.

— Dr. Corinne Rindisbacher, Innere Medizin